Einer der ältesten Texte in altdeutscher (altsächsischer) Sprache ist das epische Gedicht Heliand. Im gesamten mittelalterlichen Deutschland beherrschten die Dichtung und später die Volkserzählungen die literarische Landschaft. Die große Zeit der deutschen Literatur begann im späten 18. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Sturm und Drang, einer proto-romantischen, emotionalen Gattung, die als Antwort auf die eher nüchternen Erwartungen der Aufklärung entstand.

Es folgten die Weimarer Klassik und später die deutsche Romantik im frühen 19. Jahrhundert mit Schriftstellern wie Goethe.

Im späten 19. Jahrhundert war die klassische deutsche Literatur durch den Realismus gekennzeichnet: Bücher, die wichtige soziale Kommentare enthielten. Im 20. Jahrhundert wichen Realismus und Naturalismus dem sozialkritischen Charakter der Weimarer Literatur.

In der gegenwärtigen Nachkriegszeit dominiert in der deutschen Literatur die subjektive und politische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dem Holocaust, dem Krieg und der politischen Teilung, um die Wunden des 21. Jahrhunderts zu heilen.

Deutsche Bücher zum Lesen

Die Blechtrommeln – Günter Grass

Dieser Klassiker aus dem Jahr 1959 verbindet magischen Realismus mit politischen und religiösen Kommentaren und ist der erste Teil der Danziger-Trilogie des Schriftstellers. Erzählt wird die Geschichte von der Hauptfigur Oskar Macierat, einem Polen, der in den 1950er Jahren in einer Nervenheilanstalt lebt. Das Buch wurde 1979 preisgekrönt verfilmt.

Der Tod in Venedig von Thomas Mann

„Der Tod in Venedig“ ist eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 1912, die die Philosophie, die erotische Besessenheit und die Midlife-Crisis des berühmten Schriftstellers während seines Aufenthalts in Venedig beschreibt. Dieses Buch, das teils Tragödie, teils Befreiungsgeschichte ist, ist eines der frühesten Werke des Schriftstellers. Mann ist auch als Autor des Buches Doktor Faustus von 1947 bekannt.

Der Vorleser – Bernhard Schlink

Der Vorleser von Bernhard Schlink wurde 1995 geschrieben und entwickelte sich schnell zu einem modernen Klassiker. Noch populärer wurde das Buch, als es 2008 mit Kate Winslet in der Hauptrolle verfilmt wurde. In dem Buch hat ein ungebildeter SS-Wachmann eine Affäre mit einem Teenager.

Effie Briest von Theodore Fontane.

Dieser realistische Roman aus dem Jahr 1895 erzählt die Geschichte der 17-jährigen Effie Breist, einer Frau, die mit einem viel älteren Mann verheiratet ist. Dieses Buch ist leise subversiv und subtil politisch; es ist eine Tragödie des Ehebruchs, die derjenigen von Madame Bovary ähnelt.

Berlin Alexanderplatz von Alfred Deblin

Berlin Alexanderplatz ist das berühmteste Werk von Alfred Deblin, einem der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen realistischen Schriftsteller. Dieses Buch aus dem Jahr 1929 erzählt die Geschichte der inneren und äußeren Kämpfe eines Kriminellen, der in der Unterschicht Berlins zu Beginn der Nazizeit lebt. Es wird oft als einer der größten Romane aller Zeiten bezeichnet.

Im Westen Nicht Neues – Erich Maria Remarque

Dieser Kriegsroman erzählt die Geschichte eines deutschen Soldaten, der sich für den Ersten Weltkrieg meldet. Das Buch, das 1929 zwischen den Kriegen veröffentlicht wurde, befasst sich mit den Schwierigkeiten von Soldaten, die ins zivile Leben zurückkehren, sowie mit der Sinnlosigkeit des Krieges. Ein weiteres Buch, das manchmal als das beste Buch aller Zeiten bezeichnet wird.

Der Zauberberg von Thomas Mann

Thomas Mann ist einer der berühmtesten deutschen Romanciers aller Zeiten, weshalb auch zwei seiner Werke in dieser Liste aufgeführt sind. Diese Coming-of-Age-Geschichte handelt von Hans Kastorp, einem jungen Hamburger Kaufmann, der in die Schweizer Berge reist, um dort in einem Sanatorium zu leben und das Europa der Vorkriegszeit zu erkunden.